Wilms will’s nochmal wissen

Pinneberger Tageblatt Der Kreisverband Pinneberg hat Valerie Wilms zum dritten Mal als Direktkandidatin für den Wahlkreis aufgestellt. Für den Fall eines Wiedereinzugs in den Bundestag will sie sich u.a. für das Gelingen der Energiewende stark machen, eine „gerechte“ Ressourcenbesteuerung fokussieren und den Umbau des Sozialsystems vorantreiben, damit dieses in der „weitgehend digitalen Welt“ noch funktioniert.

05.02.17 –

Pinneberger Tageblatt

Mit energischer Stimme hat Bundestagsabgeordnete Valerie Wilms ihre Parteifreunde vom Bündnis 90/Die Grünen am Freitagabend auf die bevorstehende Parlamentswahl am 24. September eingeschworen. Wilms, die seit zwei Legislaturperioden einen Sitz im Deutschen Bundestag hat, wolle erneut in die Volksvertretung einziehen. Doch nicht wieder als Oppositionspolitikerin, sondern als eine, die aufgrund einer Regierungsbeteiligung auch in der Lage ist, Themen durch- und anschließend umzusetzen – sei es in der Konstellation Schwarz-Grün, Schwarz-Grün-Gelb oder Rot-Rot-Grün. Das hinge vom Gesamtvotum der Wähler im Herbst ab.

„Wer in die Politik geht, muss wissen, wo der Weg hingehen soll. Wer in die Politik geht, muss eine Haltung haben und diese nicht gleich beim ersten Widerstand vergessen. Wer in die Politik geht, muss auch Verantwortung übernehmen wollen, selbst dann, wenn damit das persönliche Risiko des Misserfolgs verbunden ist“, sagte Wilms im Pinneberger VfL-Heim. Und sie habe einen Plan, für den sie stehe, notfalls auch gegen den Willen einiger Parteifreunde, wie die 63 Jahre alte Politikerin bei einigen kontrovers diskutierten Themen am Abend eindrucksvoll zeigte: So pochten die Wedeler Grünen darauf, dass Wilms sich gegen die geplante Umfahrungsstraße in der Rolandstadt stark machen solle. Doch die winkte ab: Als Bundespolitikerin müsse sie die Bundesinteressen vertreten und nicht nur das eigene Klientel vor Ort befriedigen.

Im Falle einer Wahl wolle Wilms sich für das Gelingen der Energiewende stark machen, eine „gerechte“ Ressourcenbesteuerung fokussieren und den Umbau des Sozialsystems vorantreiben, damit dieses in der „weitgehend digitalen Welt“ noch funktionieren könne. Zudem wolle sie für ein bedingungsloses Grundeinkommen einstehen, für ein drittes Gleis zwischen Elmshorn und Hamburg, eine abgestimmte Taktung der Fernverkehrsverbindungen sowie gegen einen A 20-Tunnelbau sowie den sechsspurigen Ausbau der Autobahn 23 zwischen Tornesch und Hamburg. Ferner würde sie gegen das Artensterben kämpfen und für den Klimaschutz, für ein Einwanderungsgesetz, „das den Namen auch verdient“, und: „Ich möchte, dass es ein wirklich vereintes und vor allem weltoffenes Europa gibt“.

Wichtig ist laut Wilms, dass die Grünen nun zusammenstehen und auf die Bürger zugehen. Denn: „Die Menschen sind tief betroffen und verunsichert. Sie erwarten von der Politik die richtigen Antworten“, konstatierte die Volksvertreterin mit Verweis auf die IS-Anschläge in Europa, den Brexit und die Trump-Präsidentschaft in den USA, kurz bevor sie zur Bundestagswahlkandidatin gekürt wurde. 31 der 42 Anwesenden stimmten für die Wedelerin Wilms, acht mit Nein, zwei enthielten sich und ein Votum war ungültig.

Gerrit Bastian Mathiesen

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