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26.06.17 –
Valerie Wilms ist eine von mehr als 85 Abgeordneten, die nicht mehr dem neuen Bundestag angehören werden. Focus Online hat nachgefragt, wie die Zeit als Bundestagsabgeordnete war.
Wie lange waren Sie Bundestagsabgeordneter und in welchem Wahlkreis?
Ich war acht Jahre lang Bundestagsabgeordnete für den Wahlkreis Pinneberg.
Was hat Sie bewogen, 2017 nicht mehr für einen Sitz im Bundestag zu kandidieren?
Ich hätte gern weitergemacht, aber eine knappe Mehrheit des Landesparteitags hat das anders gesehen.
Welche Pläne haben Sie für die Zeit nach dem Bundestag?
Ich werde hoffentlich die Dinge wieder mit etwas mehr Ruhe angehen können und auch mal alle Viere grade sein lassen können. Weil ich aber ein politischer Mensch bin, werde ich wieder den Vorsitz über einen Ausschuss im Kreistag übernehmen wie ich es schon vor meinem Einzug in den Bundestag getan habe. Außerdem bin ich weiter gefordert als Aufsichtsratsvorsitzende eines Stadtwerks.
Was werden Sie vermissen, wenn Sie nicht mehr Bundestagsabgeordneter sind?
Ein gut gezapftes Bier in der Parlamentarischen Gesellschaft nach einer späten Debatte ist nicht zu verachten. Da gab es viele kleine lustige Geschichten mit den Kolleginnen und Kollegen aus allen Fraktionen, an die ich gerne zurückdenke.
Welcher Moment, welche Rede, welches Ereignis im Parlament ist Ihnen besonders im Gedächtnis geblieben?
Die Debatte zur Sterbehilfe war sicher die eindrücklichste für mich persönlich. Über Fraktionsgrenzen hinweg haben viele sehr persönliche Geschichten erzählt.
Welche Entscheidung fiel Ihnen am schwersten?
Gleich zu Beginn meiner Arbeit im Bundestag musste ich über Hilfen für Griechenland abstimmen und bin dabei zu einer anderen Einschätzung gekommen als meine Fraktionsführung. Es war nicht einfach als neue Abgeordnete gleich anders als der Rest der Fraktion abzustimmen.
Gibt es eine Entscheidung, die Sie heute bereuen?
Nein, ich bereue keine Entscheidung. Rückblickend muss nicht alles richtig gewesen sein, aber mit dem Wissen von damals finde ich alle Entscheidungen weiterhin nachvollziehbar.
Welchen Fehler würden Sie heute nicht mehr machen?
Auch auf die Gefahr hin, dass es überheblich klingt und ich ganz bestimmt nicht unfehlbar bin, aber ich sehe nicht, wo ich irgendwelche entscheidenden Fehler gemacht habe. Ich bin mir immer treu geblieben und nur Zyniker mögen das für einen Fehler in der Politik halten.
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