„Ich weiß, woher ich komme“

Interview mit Valerie Wilms im berlin-report Na, wie gefällt dir Berlin? Berlin ist sicher beeindruckend, aber auch nichts Neues für mich. Ich bin ja nicht hergekommen, um durch Museen zu ziehen oder Konzerte zu hören. Ich bin hier, weil ich Politik machen will. Und darauf freue ich mich.

08.12.09 –

Interview mit Valerie Wilms im berlin-report

Na, wie gefällt dir Berlin?

Berlin ist sicher beeindruckend, aber auch nichts Neues für mich. Ich bin ja nicht hergekommen, um durch Museen zu ziehen oder Konzerte zu hören. Ich bin hier, weil ich Politik machen will. Und darauf freue ich mich.

Wie ist es als Neue in der Fraktion?

Ich muss sagen: In der Fraktion läuft es sehr professionell. Ein Büro stand mir sofort zur Verfügung und ich konnte gleich mit der Arbeit loslegen, auch wenn ich noch auf mein endgültiges Büro warten muss. Von den – ich nenne sie jetzt mal so – altgedienten Abgeordneten wird man offen aufgenommen, bekommt viel Hilfreiches mit und freut sich über mein fachliches Wissen. Man ist neugierig aufeinander und will den Schwarz-Gelben auf den Fersen sein.

Wie zum Beispiel?

Der Koalitionsvertrag ist ja ziemlich unkonkret. Steht aber mal etwas genauer drin, wird es schnell skurril: die FDP hat zwar immer von einem einfacheren Steuersystem erzählt, will jetzt aber alles doch etwas komplizierter machen und die ermäßigte Mehrwertsteuer für Hotelübernachtungen einführen – aber nicht für das Frühstück. Das ist erstens ein Sieg der Lobbyisten, zweitens ein Bruch gegebener Wahlversprechen und drittens ökonomischer Unsinn. Hier werden die süßen Träume von Hotelbesitzern erfüllt. Im Ausschuss für Tourismus will ich das auf jeden Fall zur Sprache bringen. Wer so eine unsinnige Politik macht, muss auch dafür gerade stehen.

Klingt nicht nachhaltig – und du bist ja auch Nachhaltigkeitsbeauftragte der Fraktion…

… und Sprecherin für Maritime Politik. Darüber freue ich mich besonders, denn ich wollte beides gern machen. Im Beirat für Nachhaltigkeit schätzen wir die langfristigen Folgen von Gesetzen und begleiten nationale und internationale Prozesse zur Nachhaltigkeit.

…und was hast du dir als Sprecherin für Maritime Politik vorgenommen?

Eine ganze Menge! Für mich geht es hier um so wichtige Fragen wie die Elbvertiefung, Strategien zum Schutz der Meere, alternative Antriebe im Schiffsverkehr oder die Frage nach den Munitionsaltlasten in der Ostsee.

Dann bleibst du uns mit deinen Themen also auch hier im Norden erhalten?

Aber klar! Ich weiß, woher ich komme und wohin ich gehöre. Mein Lebensmittelpunkt ist und bleibt Schleswig-Holstein. Und auch in Berlin habe ich weiter einen starken Fokus auf den Norden: Zum einen als Sprecherin für Maritime Politik, zum anderen haben wir Schleswig-Holsteiner uns zu einer Landesgruppe zusammen geschlossen und uns die Zuständigkeiten für einzelne Kreise aufgeteilt. So bin ich neben Pinneberg auch direkte Ansprechpartnerin für Steinburg, Dithmarschen, Segeberg und Neumünster. Ich freue mich auf alle, mit denen ich in den nächsten Jahren zusammen arbeiten kann!

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