Nach Klaus Töpfer und Jürgen Trittin zeigten lokale Akteure auf der Konferenz Rio 20+ wie jeder bei sich selbst anfangen kann, die Rio-Ziele umzusetzen. In einer Podiumsdiskussion ging es um die Möglichkeiten und Hürden lokalen Engagements. Zum Ausklang wurde der Gewinnerfilm des Nachhaltigkeitsfilmpreises "Behind the screen" gezeigt.

15.05.12 –

Pressemitteilung vom 15. Mai 2012

Anlässlich der Konferenz „Rio20+ Zukunft geht nur grün! Nachhaltigkeit wie weiter?“ am 12. Mai 2012 im Deutschen Bundestag mit Klaus Töpfer, Hans-Rudolf Herren, Jürgen Trittin, Achim Steiner, Akteuren auf Bundes- wie auf lokaler Ebene, erklärt Dr. Valerie Wilms, Nachhaltigkeitsbeauftragte der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen:

Nach der Eröffnung durch Ute Koczy als entwicklungspolitische Sprecherin der Fraktion betonte Jürgen Trittin, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen, dass die Probleme seit dem Erdgipfel 1992 eher größer geworden sind und dies trotz der Agenda 21 und den Konventionen zum Schutz von Klima und Biodiversität. Der UNEP-Direktor Achim Steiner machte in seiner Videobotschaft deutlich, dass der Mensch, nachdem er über Jahrtausende mit den Grenzen der Natur lebte, diese jetzt selbst bestimmt, indem er sich der Ressourcen künftiger Generationen bedient. Die Konsequenzen sind eine abnehmende Artenvielfalt, überfischte Meere, Umweltzerstörung und dies, obwohl noch immer viele Menschen unter Armut leiden und sich noch entwickeln wollen und werden. Wirtschaften ginge deshalb nur mit der Natur und nicht gegen sie, also nachhaltig, indem wir die Grenzen der Erde respektierten.

Klaus Töpfer saß 1992 als Umweltminister in Rio mit am Verhandlungstisch und erzählte von den zähen Verhandlungen; so hätte es acht Jahre gedauert, bis die in Rio auf den Weg gebrachten „Millennium Development Goals“ (MDGs) verabschiedet wurden und hofft, dass diese bei der bevorstehenden Konferenz im Juni zu messbaren „Sustainable Development Goals“ weiterentwickelt werden, deren Umsetzung regelmäßig überwacht wird. Er betonte, dass eine wirtschaftliche Entwicklung stets nur im Einklang mit der Natur und unter Einhaltung sozialer Kriterien erfolgen kann. Mit Blick auf die ersten Entwürfe für die Abschlusserklärung im kommenden Juni 2012 ist er guter Hoffnung. Entscheidend ist für ihn, jetzt den Weg zur praktischen Umsetzung des nachhaltigen Wirtschaftens anzutreten.

Hans-Rudolf Herren, Vizevorsitzender des Weltagrarberichtes, machte auf die eklatante Nahrungsmittelverschwendung aufmerksam und mahnte an, dass die Landwirtschaft der Industrieländer auf Grund ihrer hohen Treibhausgasemissionen und Umweltzerstörung niemals auf alle Länder der Erde ausgedehnt werden kann.

Alle Redner betonten, wie wichtig es sei, den eigenen Konsum und Lebensstil zu überprüfen, in wie weit jeder selbst – gerade wir in den hoch entwickelten Ländern – zu einer nachhaltigen Entwicklung beitragen können.

In insgesamt zehn Fachforen wurden grüne Lösungen für die Herausforderungen diskutiert. Am Nachmittag zeigten lokale Akteure wie jeder bei sich selbst und dort wo er lebt, anfangen kann, die Rio-Ziele umzusetzen. In einer Podiumsdiskussion ging es um die Möglichkeiten und Hürden lokalen Engagements. Wer ist Henne oder Ei? Muss die Politik den Rahmen konsequenter setzen oder brauchen wir mehr lokales Engagement und eine Kultur der Nachhaltigkeit.

Zum Ausklang wurde der Gewinnerfilm des Nachhaltigkeitsfilmpreises des Deutschen Bundestags gezeigt. Er wurde auf dem größten europäischen Studentenfilmfestival Sehsüchte in Potsdam ausgeschrieben und verliehen: "Behind the screen". Der Film machte betroffen und es war gut, dass der Regisseur Stefan Baumgartner für eine Diskussion zur Verfügung stand.

Die Ergebnisse der Konferenz werden nun zusammengefasst und sind demnächst auf der Website der Grünen Bundestagsfraktion nachzulesen und zu schauen.

Hier finden Sie einen Video-Mitschnitt der Konferenz mit den RednerInnen Ute Koczy, Jürgen Trittin, die Videobotschaft von Achim Steiner, die Key Note von Klaus Töpfer und den Redebeitrag von Hans-Rudolf Herren: www.youtube.com/watch

Und hier die Einladung von Valerie Wilms und Jürgen Trittin im Vorfeld der Konferenz: www.youtube.com/watch