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Rio-Jahr 2012: Wie die Welt sich ändern muss

Pressemitteilung vom 6. Januar 2012 Zwanzig Jahre nach dem Erdgipfel 1992 in Rio de Janeiro kommen die Vereinten Nationen im Juni 2012 erneut zusammen, um sich über weitere Maßnahmen in Sachen Nachhaltigkeit zu verständigen, wie z.B. für ein umweltverträgliches Wirtschaften. Das Jahr gibt auch jedem Einzelnen einen Anlass, sein Handeln in Punkto Nachhaltigkeit zu überdenken.

06.01.12 –

Pressemitteilung vom 6. Januar 2012

Zwanzig Jahre nach dem Erdgipfel 1992 in Rio de Janeiro kommen die Vereinten Nationen im Juni 2012 erneut zusammen, um sich über weitere Maßnahmen in Sachen Nachhaltigkeit zu verständigen, wie z.B. für ein umweltverträgliches Wirtschaften. Das Jahr gibt auch jedem Einzelnen einen Anlass, sein Handeln in Punkto Nachhaltigkeit zu überdenken. Dazu erklärt Dr. Valerie Wilms, Obfrau der Bundestagsfraktion Bündnis 90/Die Grünen im Parlamentarischen Beirat für nachhaltige Entwicklung:

Die Zeit ist überreif. Die meisten Menschen haben kapiert, dass wir uns mit unserer Wirtschaftweise die Lebensgrundlagen entziehen. Das Katastrophenjahr 2011 hat gezeigt, Nichthandeln kostet viel Geld, sei es im Umweltbereich oder in der Finanzwelt.

Viele Menschen und manche Unternehmer gehen bereits mit gutem Vorbild voran, doch sie brauchen mehr Unterstützung aus der Politik. Besonders Unternehmer, die im internationalen Wettbewerb stehen, benötigen einheitliche und verbindliche Umweltstandards, die nicht schon nach wenigen Jahren wieder geändert werden, wie zum Beispiel häufige Veränderungen der Einspeisevergütung für erneuerbare Energien.

Technisch ist vieles möglich und auch praktisch umsetzbar. Da könnte Deutschland mit gutem Beispiel vorangehen, wie z.B. mit einheitlichen CO2-Grenzwerten für Pkws statt mit dem jetzt gültigen Umweltbonus für große Autos. Die Abwrackprämie war ein völlig falsches Signal. Das steuerliche Dienstwagenprivileg und die Pendlerpauschale sollten endlich abgeschafft werden.

Auf europäischer Ebene werden immer noch Projekte gefördert, die den Nachhaltigkeitszielen, wie z.B. der Senkung des Energieverbrauchs, entgegenstehen. Jüngstes Beispiel sind europäische Strukturmittel für die Skipiste auf der dänischen Sonneninsel Bornholm. Während der Europäische Rat 2012 die Überarbeitung der EU-Nachhaltigkeitsstrategie angehen will, hält die Kommission das für unnötig. Die Brüsseler Generaldirektion für Regionalpolitik erklärte im vergangenen März auf meine Frage hin sogar, es sei Angelegenheit der Regionen, zu entscheiden, wofür sie die Strukturmittel verwendeten.

Nachhaltigkeitspolitik kann nur funktionieren, wenn jede Maßnahme auf den Prüfstand kommt. Die knappen Haushaltsmittel müssen sorgfältig und stringent für eine lebenswerte Zukunft für alle eingesetzt werden. Ich rufe die Menschen als Konsumenten und die Unternehmer als Produzenten, aber auch die politischen Entscheider vor Ort auf, das Rio-Jahr 2012 zu nutzen, um das eigene Handeln auf den Prüfstand zu stellen. Es geht im Rio-Jahr nicht um Verzicht, sondern um eine neue Solidarität und um mehr Lebensqualität für uns alle.

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