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06.06.13 –
Die Enquete-Kommission debattierte heute ihren Abschlussbericht im Plenum des Deutschen Bundestages. Die große Erkenntnis ist bei weitem nicht neu.
Die Ressourcen der Erde sind begrenzt und die Atmosphäre nicht unendlich belastbar. Unendliche viele Güter für unendlich viele Menschen wird es nicht geben können. Selbst bei hundertprozentiger Kreislaufwirtschaft gibt es Grenzen materiellen Wachstums. Deshalb darf Wachstum nicht mehr oberstes Ziel sein, sondern eine nachhaltige Wirtschafts- und Lebensweise, die sich die Lebensgrundlagen nicht selber entzieht. Es gilt, die natürlichen Grenzen der Erde und die menschliche Integrität zu respektieren.
Was wir benötigen, sind Wege zu einer besseren Lebensqualität für jede und jeden bei gleichzeitiger Reduzierung des Ressourcenverbrauchs. Wie gelangen wir dorthin? Wir Grüne sagen, Wachstum muss zu den natürlichen Grenzen der Erde zurückkehren, auf Dauer. Das nennt man Nachhaltigkeit, nämlich innerhalb der planetarischen Grenzen der Erde zu leben und zu wirtschaften.
Um die richtige Richtung auf einen Blick erfassen zu können, schlage ich vor, für jede der drei Nachhaltigkeitsdimensionen einen repräsentativen Indikator zu wählen und zusätzlich die individuelle Lebensqualität der Menschen zu erfragen. Wir nennen das Wohlstandskompass, eben weil er die Richtung vorgibt.
Neben dem Bruttoinlandsprodukt pro Kopf für die ökonomische Dimension sind das folgende Indikatoren:
- Der ökologische Fußabdruck für die ökologische Dimension: Wir dürfen nicht mehr über unsere Verhältnisse Ressourcen und Umwelt verbrauchen.
- Die Einkommensverteilung für die soziale Dimension: Die Schere muss sich schließen statt stets weiter auseinanderzudriften.
- Schließlich geht es darum, die subjektive Lebensqualität zu erhöhen. Dazu zählen die Zufriedenheit mit der Gesundheit, eine gute Ausbildung, ein passabler Arbeitsplatz, aber auch Familie und Freunde. Dazu sollten wir die Menschen selber befragen.
Wir wissen sehr wohl, dass dies nicht ausreicht, um zu einer nachhaltigen Wirtschafts- und Lebensweise zu gelangen. Doch der W3 Wohlstandsindikator der Enquete-Mehrheit tut das erst recht nicht. Seine Erfinder tun so, als hätten sie das Rad nun endlich erfunden. Dabei gibt es seit elf Jahren eine Nationale Nachhaltigkeitsstrategie mit insgesamt 38 Indikatoren in all‘ den genannten Bereichen. Die Strategie ist international verankert und parteiübergreifend anerkannt. Sie enthält Zeitziele und konkrete Maßnahmenpläne. Die Umsetzung der Ziele wird regelmäßig überwacht und fortgeschrieben. Der Parlamentarische Beirat für nachhaltige Entwicklung im Deutschen Bundestag nimmt regelmäßig dazu Stellung und unterbreitet Vorschläge. Besser anerkannt und eingeführt kann keine Strategie sein. Da helfen auch keine blinkenden Installationen mit Warnlichtern und Hinweislampen hier im Deutschen Bundestag.
Abschlussbericht: 17/13300
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