Header image

Havarie Purple Beach: Übertriebene Bergungsaktion

Teure Bergungsaktion des Frachters Purple Beach: Die Bergung und Gefahrabwehr wird mit rund 5,35 Millionen Euro zu Buche schlagen. Diese Zahl nennt die Bundesregierung auf Anfrage, dabei handelt es sich um eine Garantieerklärung. Die Gesamtkosten könnten noch nicht beziffert werden. Eine Rauchentwicklung an einem Massengutfrachter in der Nordsee hat im Sommer zu einem vermutlich überdimensionierten Einsatz geführt. Kleine Anfrage "Havarie des Frachters Purple Beach in der Nordsee" (Nachfrage) BT-Drs. 18/6759

27.11.15 –

Teure Bergungsaktion des Frachters Purple Beach: Die Bergung und Gefahrabwehr wird mit rund 5,35 Millionen Euro zu Buche schlagen. Diese Zahl nennt die Bundesregierung auf Anfrage, dabei handelt es sich um eine Garantieerklärung. Die Gesamtkosten könnten noch nicht beziffert werden. Eine Rauchentwicklung an einem Massengutfrachter in der Nordsee hat im Sommer zu einem vermutlich überdimensionierten Einsatz geführt.

Kleine Anfrage "Havarie des Frachters Purple Beach in der Nordsee" (Nachfrage) BT-Drs. 18/6759

 

Artikel In Zeitungen des SHZ-Verlags (vom 27.11.15):

Streit um Havarie: Zu viele Retter im Einsatz?

Notfallhilfe für die „Purple Beach“ kostet mehr als fünf Millionen Euro

BERLIN/WEDEL Die staatlichen Notfallmaßnahmen bei der Havarie des Frachters „Purple Beach“ im Mai in der Deutschen Bucht kosten voraussichtlich mehr als fünf Millionen Euro. Das geht aus der bisher unveröffentlichten Antwort von Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt auf eine Anfrage der Grünen im Bundestag hervor. Demnach hat Dobrindts Wasser- und Schifffahrtsverwaltung vom Eigner des Frachters eine Garantieerklärung über 5,35 Millionen Euro gefordert – „für den geleisteten Aufwand des Bundes und der Küstenländer“, wie Dobrindts Staatssekretär Enak Ferlemann in der Antwort schreibt.

Nachdem sich an Bord der „Purple Beach“ Rauch entwickelt hatte, war das Havariekommando von Bund und Ländern gleich mit mehreren Schiffen und Hubschraubern zur Hilfe geeilt. Alles ging glimpflich aus: Die Erhitzung in einem Laderaum des Frachters war nach vier Tagen gestoppt.

Die grüne Bundestagsabgeordnete und Schifffahrtsexpertin Valerie Wilms aus Wedel fühlt sich nun durch die Höhe der entstandenen Kosten in ihrem schon im Juli erhobenen Vorwurf bestätigt, dass der Einsatz des Cuxhavener Havariekommandos „überdimensioniert“ und „aufgebauscht“ gewesen sei. Die „üppigen Kosten“ dürften „auf die übertriebenen Rettungsmaßnahmen“ zurückzuführen sein, kritisierte Wilms gestern. Es müsse „geklärt werden, was in Zukunft besser gemacht werden kann“.

Ferlemann hatte Wilms’ Vorwurf allerdings bereits im Juli zurückgewiesen und erklärt, es gebe „keine Hinweise, dass durch das Havariekommando nicht die richtigen Unfallmanagement-Maßnahmen eingeleitet wurden“. Die „Purple Beach“ ist seit der Havarie noch nicht wieder auf Fahrt gegangen, sondern liegt weiterhin am Kai in Wilhelmshaven.

Henning Baethge


Kategorie

Anfrage | Maritime Wirtschaft | Meeresschutz | Schifffahrt