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Küstenautobahn nur zu zwei Dritteln ausgelastet

Jetzt ist es schwarz auf weiß: Ein aktueller Vergleich früherer Prognosen mit aktuellen Zählungen macht deutlich, dass die Küstenautobahn A 20 nur zu etwa zwei Dritteln ausgelastet ist. Großprojekte wie die A 20 gehen völlig an der Realität vorbei. Es muss viel mehr in den Erhalt investiert werden.

31.07.12 –

Jetzt ist es schwarz auf weiß: Ein aktueller Vergleich früherer Prognosen mit aktuellen Zählungen macht deutlich, dass die Küstenautobahn A 20 nur zu etwa zwei Dritteln ausgelastet ist. Ein Beispiel: Während eine Prognose für die Strecke zwischen Lübeck und Genin für 2010 mit täglich 69.700 Fahrzeugen rechnete, waren es laut Zählung im gleichen Jahr gerade einmal 41.000. Je mehr die Autobahn 20 nach Osten reicht, desto spärlicher wird das Verkehrsaufkommen. In Pasewalk sind es nur noch 9.400, wobei man ursprünglich mit wenigstens 16.200 gerechnet hatte. „Bei so wenig Verkehr reicht eigentlich eine Landstraße“, sagt dazu Valerie Wilms, Verkehrspolitikerin der Grünen.

„Mit jedem Meter, den wir uns mehr in die Landschaft pflanzen, erhöhen sich unsere Verbindlichkeiten für die Erhaltung,“ so die Bundestagsabgeordnete aus dem Kreis Pinneberg, durch den die A 20 zukünftig gehen könnte. Für Wilms muss es zukünftig vor allem darum gehen, die bestehenden Straßen, Schienen und Wasserstraßen in möglichst gutem Zustand zu erhalten. „Da brauchen wir deutlich mehr Mittel,“ so Wilms. Schließlich müsse genau analysiert werden, an welchen Stellen der Verkehr hakt. „Da sollten wir dann ran und gezielt Flaschenhälse beseitigen.“ Großprojekte wie die A 20 gingen jedoch völlig an der Realität vorbei. Vielmehr müsse von einer alternden und deutlich geringeren Bevölkerung ausgegangen werden. „Das aber heißt, dass wir weniger Straßen brauchen und dafür zum Beispiel mehr in Barrierefreiheit investieren müssen,“ so die Politikerin, die auch Sprecherin für Bahnpolitik ist.

Die A 20 soll von Mecklenburg-Vorpommern aus durch Schleswig-Holstein bis nach Niedersachsen reichen. Die Kieler Landesregierung will sie jedoch nur bis zur  A 7 weiter bauen. Vor allem der notwendige Tunnel unter der Elbe ist nicht finanzierbar. Eine Untersuchung zur Realisierung des Tunnels hält die Bundesregierung weiter unter Verschluss. Obwohl Valerie Wilms gezielt danach gefragt hatte, nachdem in der Presse bereits darüber spekuliert wurde, verweigert die Bundesregierung dazu jede Auskunft. Die erneute Frage nach der Auslastung der bestehenden Abschnitte der A 20 zeigen nun außerdem, dass auch der Weiterbau Autobahn selbst nicht notwendig ist.

Antwort auf Kleine Anfrage zu den Verkehrszahlen der A 20

Antwort auf Schriftliche Frage zur Eignungsabschätzung des geplanten Elbtunnels

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Straße | Wahlkreis