Russland blockiert Meeresschutz in der Antarktis

Die Konferenz der "Internationalen Kommission zum Schutz lebender Ressourcen in der Antarktis" (CCAMLR) ist gestern vorzeitig abgebrochen worden. Russland soll hier die treibende Kraft gewesen sein, den Meeresschutz in der Antarktis zu verhindern. Die Bundesregierung soll nun für ein Gelingen der Folgekonferenz sorgen.

17.07.13 –

Zum Abbruch der Konferenz in Bremerhaven zur Verständigung auf das bisher größte Meeresschutzgebiet der Welt in der Antarktis erklären Dr. Valerie Wilms, Berichterstatterin für maritime Politik, und Dorothea Steiner, Sprecherin für Umweltpolitik:

Russland muss sich seiner Verantwortung bewusst werden und darf hier nicht weiter blockieren. Durch das unverantwortliche Verhalten Russlands ist eine weitere Chance verstrichen, sich international endlich zu einigen. Die Zeit wird knapp, denn die Vereinten Nationen haben sich dazu verpflichtet, bis 2020 mindestens zehn Prozent ihrer Küsten- und Meeresgewässer als Schutzgebiete auszuweisen. Derzeit sind lediglich ganze zwei Prozent der Meeresgebiete unter Schutz gestellt.

Die Bundesregierung muss für ein Gelingen der nächsten Konferenz sorgen und versuchen, die Unstimmigkeiten mit Russland auszuräumen. Nur so kann es gelingen, verschiedene Vorschläge auf einen Nenner zu bringen. Bisher liegen Vorschläge für Meeresschutzgebiete durch Neuseeland und die USA sowie durch Australien, Frankreich und die EU vor.

Die Antarktis ist Lebensraum unzähliger Meeressäuger und Fischarten. Die Antarktis spielt zur Erhaltung vieler Tierarten eine wichtige Rolle: Durch mineralstoffreiche Meeresströmungen aus der antarktischen Region entsteht die Hauptnahrung von größeren Meereslebewesen.

Insgesamt brauchen wir weitere neue international verbindliche Vereinbarungen, wie mit dem maritimen Erbe der Welt umgegangen werden soll. Wir brauchen dringend eine Regelung, die nicht nur die Rohstoffe und den Meeresbergbau im Blick hat, sondern auch die vielfältigen Tiere und Pflanzen, die es zu schützen gilt.

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