Stuttgart 21: Stresstest ist nicht einziges Kriterium

Pressemitteilung Die Stresstestergebnisse müssen jetzt erst einmal einer eingehenden Prüfung unterzogen werden. Vorschnelle Bewertungen sind unredlich, solange nicht im Detail geprüft ist, welche Folgen der von SMA aufgezeigte Nachbesserungsbedarf für Stuttgart 21 hat.

21.07.11 –

Pressemitteilung

Zu den Ergebnissen des Stresstests für Stuttgart 21 erklärt Valerie Wilms, Sprecherin für Bahnpolitik:

Die Stresstestergebnisse müssen jetzt erst einmal einer eingehenden Prüfung unterzogen werden. Vorschnelle Bewertungen sind unredlich, solange nicht im Detail geprüft ist, welche Folgen der von SMA aufgezeigte Nachbesserungsbedarf für Stuttgart 21 hat.

Für uns ist dabei die Qualität des Fahrplans entscheidend. Die Prüfung der Leistungsfähigkeit von Stuttgart 21 muss durch die Brille der Fahrgäste erfolgen. Die Halte- und Umstiegszeiten und die Anschlüsse müssen besser sein als heute. Einen neuen Bahnhof zu bauen, der de facto zu einer Verschlechterung der Fahrplanqualität führt und keine Reserven für Störungsfälle beinhaltet, wäre eine gigantische Fehlinvestition.

Der Stresstest ist für uns nicht alleiniges Kriterium, ob Stuttgart 21 gebaut werden kann oder nicht. Es geht auch darum, ob die Deutsche Bahn glaubhaft und belegbar transparent macht, dass die Gesamtkosten für das Projekt unter dem beschlossenen Deckel von 4,5 Milliarden Euro bleiben werden.

Es ist falsch, dass die Kostenrisiken, mit denen der 4,5 Milliarden-Euro-Deckel überschritten werden könnte, nur aus den Auflagen des Stresstests stammen könnten. Bis heute ist kein Nachweis darüber erbracht worden, dass die Kostensenkungspotenziale von rund 800 Millionen Euro in diesem Umfang auch realisiert werden können. Die Deutsche Bahn sollte endlich mit offenen Karten spielen und alle internen Kostenrisiken offenlegen, wenn sie sich nicht dem Vorwurf aussetzen will, gegen Treu und Glauben zu handeln.

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