Tourismusfachgespräch in Meldorf

Valerie Wilms und Bernd Voß trafen sich zum tourismuspolitischen Austausch in Meldorf. Mit Vertretern der Nationalparkverwaltung Wattenmeer, des Tourismusservice Büsum, verschiedenen Vereinen, dem Dithmarschen Tourismus e.V. und dem Amt Meldorf wurden Perspektiven für Dithmartschen erörtert. Im Mittelpunkt der Diskussion stand u. a. Förderkriterien für das UNESCO-Welterbe Wattenmeer. Die Förderrichtlinien sind bisher stark am Gebäudebestandsschutz orientiert und schwer auf das Naturerbe Wattenmeer übertragbar.

06.12.10 –

Valerie Wilms und Bernd Voß trafen sich zum tourismuspolitischen Austausch in Meldorf. Zusammen mit Vertretern der Nationalparkverwaltung Wattenmeer, des Tourismusservice Büsum, verschiedenen Vereinen, dem Dithmarschen Tourismus e.V. und dem Amt Meldorf wurden die Perspektiven für Dithmartschen erörtert. Insgesamt ist Dithmarschen touristisch gut aufgestellt, im nächsten Jahr wird das Thema E-Mobilität im Mittelpunkt stehen.

In der Diskussion ging es zunächst um das Antragsverfahren für Fördermittel für UNESCO-Welterbestätten wie dem Wattenmeer. Die Förderrichtlinien sind stark orientiert am Weltkulturerbe, also dem Gebäudebestandsschutz. Daher lassen sich nur wenige Förderrichtlinien auf das Naturerbe übertragen. Von 20 beantragten Projekten wurden fünf bewilligt, wobei die Bewertungskriterien völlig intransparent sind. Die erste Beurteilung findet im Innenministerium von Schleswig-Holstein statt und der Bund bewilligt ohne Angabe von Kriterien. Valerie Wilms will nun Wege finden, wie das Antragsverfahren für das UNESCO-Weltnaturerbe Wattenmeer vereinfacht und die Entscheidungskriterien transparenter gestaltet werden können. Sie wird daher den Kontakt zur Nationalparkverwaltung halten, um die Schwierigkeiten und den Klärungsbedarf im Detail eruieren zu können.

In Friedrichskoog ist der Hafen der größte Anziehungspunkt und macht einen großen Anteil des Dithmarscher Tourismus aus. Es steht aber auch fest: alle jüngeren Fischer sind wegen der Tideunabhängigkeit nach Büsum abgewandert. Für eine Marina ist der Hafen nicht geeignet, da die Ausbaggerung mit Durchgang zur Elbe an den Zuständigkeiten von Bund und Land scheitert. Man sieht vor Ort also durchaus die Notwendigkeit, Alternativen zu entwickeln. Dafür wird für das kommende Jahr ein Expertengespräch gefordert, das realisierbare Lösungsvorschläge und auch deren Weiterentwicklung bis Ende des Jahres vorlegt. Nur so könne der vom Land beschlossenen Schließung 2012 begegnet werden.

Die kleineren Vereine, die  zahllose touristische Aktivitäten im Land über bürgerschaftliches Engagement und mit privaten Sponsoren aufrecht erhalten, plagen Geldsorgen, da sie die notwendigen Kofinanzierungen nicht aufbringen können. Tourismus in Dithmarschen sei ohne dieses Engagement überhaupt nicht denkbar und sollte in irgendeiner Form honoriert werden, da alle davon profitieren. Man könnte zum Beispiel das Ehrenamt in die angeforderte Kofinanzierung mit einrechnen. Es müsse Servicestellen geben, die die kleinen Anbieter in Sachen Förderung berät und unterstützt.

Von den Vertretern der Tourismusverbände kam die Forderung, die Förderung der Tourismus-Agentur Schleswig-Holstein GmbH (TASH) im Sinne des Gemeinwohls mit mindestens einer Million Euro aufrecht zu erhalten. Die Verbände seien nicht in der Lage, diesen Teil der Finanzierung noch mit zu übernehmen. Es ist aber zu überlegen, ob sich die Tourismuswirtschaft – in Anlehnung an die Industrie- und Handelskammer (IHK) und die Landwirtschaftskammer (LWK) – mit einem regelmäßigen Beitrag an der Finanzierung der TASH beteiligt.

Kleine Anfrage: Förderung der deutschen UNESCO-Welterbestätten

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Tourismus | Wahlkreis