Verkehrsprognose 2030: Realität verkannt

Heute hatte Verkehrsminister Dobrindt die neue Verkehrsprognose 2030 vorgestellt. Aber eine Strategie, wie er mit dem vorhergesagten neuen Verkehr umgehen möchte, fehlt. Der neue Bundesverkehrswegeplan muss stärker auf einen intelligenten Verbund der Verkehre setzen statt auf Prognosehörigkeit und den Beginn neuer Projekte.

11.06.14 –

Zur Vorstellung der „Verkehrsverflechtungsprognose 2030“ erklärt Dr. Valerie Wilms, Berichterstatterin für Verkehrsinfrastruktur:

Der großen Koalition geht es um den Straßenbau. Wenn die Voraussage über zusätzlichen LKW-Verkehr dazu dienen soll, möglichst viele Straßenprojekte als vorrangig im Bundesverkehrswegeplan unterzubringen, hat schwarz-rot nichts dazugelernt. Es ist nicht nachzuvollziehen, auf welcher Grundlage der Verkehr so dramatisch wachsen soll. Damit wird vor allem der Straßen- und LKW-Lobby Sand in die Augen gestreut. Ob nämlich die Verkehre wirklich kommen werden, darf weiter bezweifelt werden, denn bereits die "Seeverkehrsprognose 2025" musste deutlich nach unten korrigiert werden. Warum jetzt die Vorhersagen wieder so euphorisch sein sollen, bleibt unbeantwortet.

Herrn Dobrindt ist nicht klar, welche politische Linie er in der weiteren Wegeplanung setzen möchte. Es stellt sich die Frage, ob wir 2030 den Verkehr noch so prognosehörig wie heute organisieren wollen und können – oder ob wir nicht noch stärker auf einen Verkehrsverbund mit innovativen und effizienten Maßnahmen setzen. Dazu schweigt Herr Dobrindt bis heute.

Kategorie

Bundesmobilitätsplan | Pressemitteilung | Schiene | Schifffahrt | Straße