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Y-Trasse ist teures Prestigeobjekt
19.04.10 –
Für Valerie Wilms bleibt die geplante Y-Trasse ein fragwürdiges Projekt. „Wenn man mit den Menschen vor Ort spricht, wird der große Unterschied zu den hochtrabenden Plänen der Bahn deutlich“ sagte die Grünen-Politikerin.
Bei einem Treffen mit Bürgerinitiativen in Bothel und Brockel in Niedersachsen, die sich gegen die Hochgeschwindigkeitstrasse engagieren, wurde deutlich, dass es auch den Hauptbetroffenen nicht darum geht, die Trasse nur vor der eigenen Tür zu verhindern. Viel mehr müsse es um Alternativen gehen.
Valerie Wilms, die in ihrer Fraktion für Häfen und Schifffahrt zuständig ist, kommt es auf die dringend notwendige Anbindung der deutschen Häfen an: „Vor allem für die Zeit nach dem Öl ist es wichtig, die Güter transportieren zu können – und da ist die Bahn die beste Lösung“ so Wilms.
Allerdings gebe es wirksamere und schneller umsetzbare Lösungen als den Bau einer völlig neuen Strecke nur für den ICE: So könne etwa die Strecke von Hamburg über Lüneburg und Uelzen dreigleisig ausgebaut und die Verbindung von Rotenburg nach Verden zweigleisig ertüchtigt werden. Auch die alte Amerika-Linie von Bremen über Soltau und Uelzen nach Stendal und Magdeburg eignet sich nach Wiederherstellung der Zweigleisigkeit für eine schnelle Entlastung der Engpässe im Güterverkehr.
Letztendlich komme es aber vor allem auf die Finanzierung an. „Schon jetzt reichen die Mittel für die geplanten Bahn-Projekte nicht. Wer in Zeiten von Rekordverschuldung und kommender Schuldenbremse einfach weiterplant, wird irgendwann nicht mehr ernst genommen“, betont Wilms und fügt hinzu: „Wir müssen endlich ehrlich sein und uns von teuren Prestigeprojekten verabschieden, die uns nur die Mittel für viele andere wichtige Maßnahmen blockieren. Hierzu gehört ganz sicher die Y-Trasse.“
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