Abgeordnetenwort für Uetersener Nachrichten Wenn Sie etwas gegen die Spalter und Verächter unserer Werte machen wollen, dann können Sie nächste Woche hier in Schleswig-Holstein Einspruch erheben. Sie entscheiden damit auch, wie stark und glaubwürdig Deutschland für ein gemeinsames Europa und ein friedliches Zusammenleben auf dieser Welt eintreten kann.

29.04.17 –

Abgeordnetenwort für Uetersener Nachrichten

Liebe Leserin, lieber Leser,

im letzten Jahr waren nicht wenige überrascht, als ein Clown tatsächlich Präsident der USA wurde. Viele schien eine schreckliche Hilflosigkeit zu befallen: Da sitzt jetzt ein vollkommen unberechenbarer Typ am Hebel der größten Militärmacht, auf den ich keinerlei Einfluss nehmen kann. So fühlt man sich, wenn man nicht wählen kann. Im Prinzip war das Gleiche auch vorher schon in Großbritannien passiert, als sich eine knappe Mehrheit für das Himmelfahrtskommando eines EU-Ausstiegs entschied. Und nächste Woche kann uns noch ein Schock in Frankreich ereilen, wenn sich – gegen alle Erwartungen und Umfragen (war das nicht auch bei Trump und Brexit so?) – doch eine Mehrheit für die EU-Hasserin Le Pen findet.

Bei all diesen Entscheidungen dürfen wir nicht mitwählen – obwohl sie massive Auswirkungen auf unser Leben haben können. Keine Wahl zu haben kann einen wirklich wütend machen. Deswegen müssen wir dort mitmachen, wo wir wählen können. Auch Trump, Le Pen und der Brexit kommen nicht aus dem Nichts. Ihre Vorboten sind schon lange zu spüren, ihre Anhänger und Helfer sitzen nicht erst in Regionalparlamenten, seit davon in unseren Nachrichten etwas zu hören ist. Wenn Sie etwas gegen die Spalter und Verächter unserer Werte machen wollen, dann können Sie nächste Woche hier in Schleswig-Holstein Einspruch erheben. Sie entscheiden damit auch, wie stark und glaubwürdig Deutschland für ein gemeinsames Europa und ein friedliches Zusammenleben auf dieser Welt eintreten kann.

Eines haben fast alle diese kritischen Wahlen gezeigt: Die Erschütterungen gehen nicht einher mit überwältigenden Mehrheiten, sondern sie hängen an wenigen Stimmen. Die Verächter stellen nicht nur unsere Werte auf den Kopf, sie spalten damit auch unsere Gesellschaften. Vielleicht mögen Sie denken, dass ich übertreibe. Aber wer weiß schon, wie die Bundestagswahl im Herbst ausgeht und auf welche knappen Verhältnisse es im Bundesrat dann ankommt? Deswegen: Gehen Sie wählen!

Herzlich, Ihre Valerie Wilms