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Alle Absolventen bestehen Integrationskurs

Valerie Wilms betont bei der Zertifikatsübergabe des Diakonievereins Migration: „Für mich ist Deutschland ein Land, in dem alle Kulturen und Religionen ihren Platz haben. Wir müssen dafür sorgen, dass sie als Reichtum hier verstanden werden.“ Hinzu komme ein Blick über die Grenzen hinaus: „Integration ist ein Schlüssel zur Zukunft Europas.“

11.09.13 –

Sie haben die große Leistung erbracht, eine neue Sprache zu lernen, so dass Sie ein Zertifikat erhalten haben“, betonte Dr. Ernst Dieter Rossmann, Bundestagsabgeordneter (MdB) der SPD. Gemeinsam mit Dr. Valerie Wilms, MdB von Bündnis 90/Die Grünen, ebenfalls Bundestagsabgeordnete für den Kreis Pinneberg, ist Dr. Rossmann heute Ehrengast der Zertifikatsfeier am 10. September in Elmshorn. Dort, im Haus der Begegnung, strahlten insgesamt 31 Absolventen des diesjährigen Jugendintegrationskurses und des Allgemeinen Integrationskurses im Kreis Pinneberg.

Deutsch in sieben Monaten zu lernen ist keine leichte Hürde. Intensiv hatten die ausländischen Schülerinnen und Schüler aus 12 Ländern für die schriftliche und mündliche Prüfung gebüffelt, die gemäß den Bundesvorschriften stets externe Prüfer vornehmen. Alle haben das Ziel erreicht. Im Haus der Begegnung in Elmshorn erhielten sie bei einer festlichen Feier von Karen Fischer, der pädagogische Leiterin der Integrationskurse im Diakonieverein Migration e. V., das wichtige Zertifikat überreicht. „Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer haben außerdem den Test „Leben in Deutschland“ erfolgreich bestanden“, freute sich Karen Fischer. Aus dem gesamten Kreis Pinneberg, von Itzehoe über Elmshorn bis Uetersen hatten Menschen mit Migrationshintergrund an den Kursen teilgenommen. „Verwahren Sie das Zertifikat gut“, empfahl Fischer, „Sie werden es bei einer Ausbildung, bei Bewerbungen für Praktika und eine Anstellung brauchen.“

Seit 2005 haben fast 600.000 Menschen diesen Teilnahmeschein in der Bundesrepublik erhalten. Dr. Ernst Dieter Rossmann MdB für die SPD betonte: „Das ist ein großer Fortschritt.“ Der Bundesvorsitzende der Deutschen Volkshochschulen ergänzte: „Es ist gut, dass hier Träger wie die VHS Elmshorn und der Diakonieverein Migration e.V. zusammenarbeiten.“  Die VHS bemühe sich, so Rossmann, auch an der Grenze zu Syrien, dem Libanon und anderen Ländern, die aus angrenzenden Kriegsgebieten Flüchtlinge aufnehmen, Bildungsangebote für junge Menschen anzubieten. „Hier legen wir in unserer Flüchtlingsarbeit einen Schwerpunkt. Neben der Verpflegung gehört Bildung zu den Grundrechten für junge Menschen.“ 

Die Bundestagsabgeordneten Dr. Ernst Dieter Rossmann und Dr. Valerie Wilms hatten je einen Integrationskurs in diesem Jahr nach Berlin eingeladen, um gemeinsam in der Bundeshauptstadt das parlamentarische Leben Deutschlands konkret zu erleben. So unterstützten sie durch direkte Anschauung das Lernprogramm der Integrationskurse. Denn zu deren Pensum gehört in Deutschland neben der deutschen Sprache die Kenntnis der Kultur und des Gesellschaftssystems.

Dr. Valerie Wilms freute sich jetzt über die neu gebackenen Absolventen der Integrationskurse: „Mitte August haben wir uns im Plenarsaal in Berlin schon einmal begrüßt. Jetzt haben Sie Ihr Zertifikat. Europa braucht Zuwanderung von Menschen, die hier wohnen und arbeiten wollen. Diese Menschen brauchen ihrerseits das Gefühl, willkommen zu sein.“ Die Bundesabgeordnete betonte: „Für mich ist Deutschland ein Land, in dem alle Kulturen und Religionen ihren Platz haben. Wir müssen dafür sorgen, dass sie als Reichtum hier verstanden werden.“ Hinzu komme ein Blick über die Grenzen hinaus, so Dr. Wilms: „Integration ist ein Schlüssel zur Zukunft Europas.“

In Deutschland beschäftigen sich Integrationskurse mit dem allgemeinen Leben in Deutschland. „Die Lehrer helfen Sie dabei, das Leben und das System der Bundesrepublik transparent zu machen“, sagte Dr. Ernst Dieter Rossmann und ergänzte: „Auch allen Lehrern sei an dieser Stelle gedankt.“ An das Treffen in Berlin erinnerte sich Dr. Rossmann wegen des besonderen Datums:  „Unser gemeinsamer Besuch des Reichstags, der Gang hinauf in die Kuppel und der Blick in den Bundestag war für Sie alle ein Erlebnis. Diese Begegnung fand am 8. Mai statt. Es ist für viele Deutsche ein Tag aus schlimmen Zeiten. Am 8. Mai 1945 ging in Deutschland der Zweite Weltkrieg zu Ende, Berlin war eine völlig zerstörte Stadt.“ An die Diskussion mit den ausländischen Schülerinnen und Schülern über diese Zeit erinnerte Rossmann jetzt in Elmshorn: „Es hat mich beeindruckt, wie respektvoll Sie, die Sie aus unterschiedlichen Ländern kommen, miteinander dieses historische, schwierige Thema diskutiert haben, auch wenn Sie ganz unterschiedliche Vorstellungen hatten.“ Doch jetzt gehe es um die persönliche Zukunft der Absolventen: „Dazu wünsche ich Ihnen viel Glück.“

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