Auf einen Kaffee mit… Valerie Wilms

Elmshorner Nachrichten vom 8. Februar 2013 In der Serie „Auf einen Kaffee mit...“ in den Elmshorner Nachrichten spricht Valerie Wilms über die Notwendigkeit des Umdenkens in der Politik, die Überflüssigkeit der geplanten A20 sowie der Elbvertiefung und verrät, dass es manchmal frustrierend ist, im Berliner Parlament zu sitzen.

11.02.13 –

Elmshorner Nachrichten vom 8. Februar 2013

In der Serie „Auf einen Kaffee mit...“ in den Elmshorner Nachrichten spricht Valerie Wilms über die Notwendigkeit des Umdenkens in der Politik, die Überflüssigkeit der geplanten A20 sowie der Elbvertiefung und verrät, dass es manchmal frustrierend ist, im Berliner Parlament zu sitzen.

Wenn ich an die Euro-Krise denke…

… will ich, dass wir in Europa zusammen wachsen.

Beim Wort Betreuungsgeld fällt mir ein, dass…

…  wir viel Geld ausgeben für eine Leistung, die Familien bisher schon erbringen. Was wir für unsere Gesellschaft brauchen, setzen wir nicht in Gang. Wir müssen für unsere Familien die Chance schaffen, dass beide Partner dauerhaft einem Berufleben nachgehen können. Beide sollen eine Rente bekommen, von der  sie leben können. Das alte Modell der Versorgungsehe darf nicht die einzige Möglichkeit sein.

Ende 2013 heißt der Bundeskanzler bzw. die Bundeskanzlerin…

… (schmunzelt) unter realistischer Betrachtung halte ich es nicht für ausgeschlossen, dass es Peer Steinbrück wird. Es könnte aber auch Frau Merkel bleiben!

Im Herbst erneut für den Bundestag kandidieren zu dürfen, ist für mich…

… die Chance, dass umzusetzen, was ich in den letzten Jahren vorbereitet habe.

Im Bundestag zu sitzen ist manches Mal…

…  frustrierend, aber auch durchaus lustig. Das ist davon abhängig, wie mit den gerade zu behandelnden Themen umgegangen wird.

Wenn jemand behaupte, dass die Politik in Berlin die größte Theaterbühne Deutschlands ist, dann ...

… liegt derjenige, der das sagt, fast immer richtig.

In die Politik bin ich gegangen, weil…

…  ich etwas erreichen will. Ich will die Chance haben, die gesellschaftliche Situation, in der wir stecken, mit meinen Möglichkeiten weiterzuentwickeln.

Wenn Berufspolitikern vorgeworfen wird, sie würden in ihrer eigenen Welt leben, dann antworte ich…

dass da durchaus was dran ist, wenn Politiker das zu lange machen und dabei keine ausreichende Erdung und Bodenhaftung behalten.

Denk ich an Deutschland in der Nacht, dann…

… ist das manches Mal ganz interessant, zumindest, wenn wir im Bundestag bis tief in die Nacht diskutieren.

Zur Energiewende der CDU fällt mir ein, dass …

… sie kein Thema der CDU sein muss, sondern der gesamten Gesellschaft. Es kann nicht eine einzige Lösung geben. Wir müssen das breit tragen und gemeinsam zu einer Lösung kommen.

Der Vorstoß von Bundesumweltminister Altmaier, die Förderung Erneuerbarer Energien zu reduzieren, um den Strompreis stabil zu halten, finde ich…

… mit Blick auf einen drohenden Eingriff in bestehende Verträge nicht den besten Weg. Grundsätzlich müssen wir uns mit dem System der Förderung der erneuerbaren Energien auseinandersetzen und wie das in die Gesamtstruktur der Energieversorgung passt.

Die Grünen sind für mich…

…  eine politische Heimat, die ich für meine politische Erdung brauche.

Parteipolitisches Denken ist für mich…

…  grundsätzlich nötig. Zum politischen Denken gehört es aber, nicht nur an die Parteierfordernisse, sondern auch an die der gesamten Gesellschaft zu denken.

Wenn ich mit der Deutschen Bahn unterwegs bin, dann…

… versuche ich zu entspannen und hoffe, pünktlich anzukommen.

Das Konzept „Grüne Bahn“ ist..

… eine Bahn, die wirtschaftlich aufgestellt ist und die nicht mehr im Ausland Bahnen einkauft, sondern in Deutschland den Verkehr langfristig ökologisch und sauber sicherstellt.

Die A 20 ist…

… überflüssig.

Die geplante Elbvertiefung ist für mich…

… auch überflüssig.

Wenn ich an die Zukunft der FH in Wedel denke, dann…

… macht es mir durchaus Sorgen, wie wir die Finanzierung langfristig sicherstellen können. Wir sollten uns in der Bildungspolitik fragen, ob der derzeitige Föderalismus nicht an manchen Stellen überholt ist.

Mein größtes politisches Ziel ist…

… die Wende im Denken hervorzurufen. Politik muss strategisch für die Gesellschaft denken und nicht in Wahlperioden, wie es heute zumeist praktiziert wird.

Für den Kreis Pinneberg wünsche ich mir…

… dass er seine Entwicklungsmöglichkeiten nutzt und dabei die Politiker nach vorne schauen und gemeinsame, langfristige Lösungen in den Vordergrund stellen.

Mein Lebensmotto ist…

… denke nach und handle dann – für alle.

Mein größter Fehler ist …

…  meine Ungeduld.

Kritik ist für mich…

…  zwingend notwendig. Ich hoffe, dass man mich kritisiert, und ich damit gut umgehe. Zugleich hoffe ich aber auch, dass diejenigen, die ich kritisiere, damit umgehen können.

Meinen letzten Strafzettel habe ich kassiert für…

…  mal wieder falsches Parken.

Ich habe das letzte Mal gelogen, als…

Das mag passiert sein, ich erinnere mich aber daran nicht.

Richtig abschalten kann ich …

…  auf meinem Sofa in Wedel, den Fernseher laufen lassen oder in ein Buch schauen.

Begeistern kann ich mich für…

…  Menschen, die auch mit unorthodoxen Gedanken die Gesellschaft weiterbewegen wollen.

Wütend macht mich…

… manches Mal die fehlende Einsichtsfähigkeit und fehlende Bereitschaft, auch über den Tellerrand zu schauen.

Wenn ich einen Tag lang ...Stadtwerkechefin… sein könnte, dann…

…  würde ich die Schaffung einer preisstabilen Wärmeversorgung aus erneuerbaren Energien anschieben, wie es uns Dänemark schon lange vormacht.

Eine lokale Tageszeitung zu lesen ist für mich…

…  wichtig. In Wedel lese ich gedruckt, in Berlin in digitaler Form.

 

Interview: Holger Hartwig

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