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05.12.11 –
Grußwort vom 3. Dezember 2011
Valerie Wilms gratuliert der Bezirksgruppe Kreis Pinneber des Blinden- und Sehbehindertenvereins Schleswig-Holstein e.V. zu ihrem 60-jährigen Bestehen und spricht sich für mehr gesellschaftliche Teilhabe behinderter Menschen aus.
Meine sehr verehrten Damen und Herren,
ich freue mich sehr, heute hier zu sein und gratuliere der Bezirksgruppe Kreis Pinneberg des Blinden- und Sehbehindertenvereins Schleswig-Holstein zu ihrem 60-jährigen Jubiläum. Meine Hochachtung gilt Ihnen, liebe Mitwirkende des Vereins. Bei Ihnen finden sehbehinderte Menschen Beratung und Verständnis für die Herausforderungen des Alltags, vor denen sie täglich aufs Neue stehen. Auf Ihre Hilfe können sie zählen. Dank Ihrer Arbeit gewinnen Blinde und Sehbehinderte in unserer Region ein Stück Lebensqualität. Für Ihr ehrenwertes Engagement möchte ich Ihnen meine Anerkennung ausdrücken. Und ich denke ich kann hier für alle Anwesenden sprechen.
Das Maß des Wohlstandes in unserem Sozialstaat ist auch an der Art und Weise ablesbar, wie unsere Gesellschaft mit seinen schwachen und hilfebedürftigen Mitgliedern umgeht. In Deutschland sind wir da schon recht weit. Aber es kann mehr getan werden. Die Kürzung des Blindengeldes um 50 Prozent, das im letzten Jahr von der Landesregierung in Kiel beschlossen wurde, ist dafür wohl nicht der richtige Weg, ganz im Gegenteil.
Aber gerade deshalb ist es so wichtig, dass es Initiativen wie Ihre Bezirksgruppe gibt. Sie motiviert die sehbehinderten und blinden Menschen dazu, sich selbst helfen zu können. Damit werden die Lücken unseres Sozialstaats gestopft, zumindest ein wenig. Für die Lebensqualität und die Selbstständigkeit Einzelner hat Ihre Arbeit so viel bewirkt.
Für die gesellschaftliche Teilhabe von Behinderten sind sowohl die Politik, die den Rahmen vorgibt und Anreize schafft, als auch die Gesellschaft gemeinsam verantwortlich. Es muss für jeden Menschen die Chance geschaffen werden, gleichberechtigt und selbstbestimmt am sozialen Leben teilzuhaben. Mein Kollege Markus Kurth von den Grünen sprach diese Woche in seiner Rede im Bundestag zur UN-Behindertenrechtskonvention in diesem Zusammenhang vom Projekt des inklusiven Sozialraums. Er meint damit die Schaffung eines öffentlichen Raumes, in dem sich alle Menschen mitsamt ihren Beeinträchtigungen bewegen können. Der Zugang zu Arbeit, zu Medien, zu Sport oder weiteren gesellschaftlichen Bereichen soll deswegen allen Mitgliedern der Gesellschaft offenstehen. Das heißt, Barrieren müssen abgebaut werden.
Wir feiern am 3. Dezember – also heute – den Internationalen Tag der Menschen mit Behinderung. Und ich bin froh, dass es diesen Tag gibt. Seit 2007 rufen die Vereinten Nationen der Öffentlichkeit ins Bewusstsein, welche Schwierigkeiten für Menschen durch eine Behinderung entstehen können und, dass der Einsatz für die Rechte und das Wohlergehen Behinderter bedeutsam ist.
Darum lassen Sie uns alle weiterhin für die Würde und die Rechte der Sehbehinderten eintreten. Ich danke Ihnen und wünsche uns heute ein schönes Fest!
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