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07.12.12 –
Gastkommentar in der Deutschen Verkehrs Zeitung
In rund zehn Jahren des Aufschwungs und der Euphorie dachte man, es könne mit der Seeschifffahrt immer so weitergehen. Doch seit 2007 ist ein Großteil der insgesamt 1430 Schiffsfonds in finanzielle Schieflage geraten. Diese Schifffahrtskrise ist ein Warnsignal, schnellstmöglich umzusteuern. Noch in wirtschaftlich guten Zeiten hat die Branche über 5 Mrd. EUR Subventionen erhalten, zum Beispiel durch die Tonnagesteuer. Diese Steuervergünstigung hat jedoch eher zu Mitnahmeeffekten als zu wirtschaftlicher Weitsicht geführt. Es wurde eine Blase geschaffen, bei der jetzt viele Anleger ihr Geld verloren haben.
Ein Beitrag für den maritimen Standort Deutschland ist daher die Umgestaltung der Tonnagesteuer. Ich schlage vor, die verschiedenen Tonnagesteuersysteme in Europa zu harmonisieren. Außerdem soll die Steuer vermehrt an das Führen der europäischen Flagge geknüpft werden.
Vor allem aber muss die Besteuerung direkt bei der Schiffsgesellschaft anstatt beim Anleger angesetzt werden. Der Vorteil für den Staatshaushalt wäre dann, dass der ohnehin sehr niedrige Tonnagegewinn nicht mit Verlusten bei den privaten Anlegern verrechnet werden kann. Gleichzeitig würde man keine verzerrenden Anreize zum Steuersparen mehr bieten.
(DVZ), 07.12.2012
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