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Bleiben die Bäume erhalten?

Hitzige Podiumsdiskussion am 21.06.2013 in Neustadt-Glewe mit Valerie Wilms zu geplanter Baumaßnahme des Bundes an der Müritz-Elde-Wasserstraße in Mecklenburg-Vorpommern

25.06.13 –

Am Freitag Abend, den 21. Juni, wurde in der Burg von Neustadt-Glewe (Mecklenburg-Vorpommern) über eine geplante Dammsanierung diskutiert. Am dortigen Störkanal sollen der Damm saniert und in diesem Zuge auch Bäume gefällt werden. Zur Diskussion geladen hatte das Lewitznetzwerk e. V., das unter anderem die geplanten Fällungen über 100-200 Jahre alter Eichen kritisiert. Da es sich bei dem Kanal um eine Wasserstraße des Bundes handelt, soll die Maßnahme durch das Wasser- und Schifffahrtsamt Lauenburg durchgeführt werden.

Es wurden mögliche Lösungen einer bürgerfreundlichen Planung von Bauvorhaben, des Erhalts eines nachhaltigen Wassertourismus in der Region sowie die Hochwasserproblematik diskutiert.  Valerie Wilms (Abb. oben, Vierte von rechts) betonte, dass mit der Kraft von Wasser nicht zu spaßen sei. Flüsse dürfe man nicht nur allein auf die Schifffahrt ausrichten. Was man vor allem benötige, sei eine verstärkte Koordination des Hochwasserschutzes. Dafür sind bislang die Länder zuständig, für den Erhalt und Ausbau der Wasserstraßen aber der Bund. Eine Absprache zwischen Ober- und Unterliegern der Flüsse hätten die Bundesländer in der Vergangenheit vernachlässigt. Der Bund müsste daher in Form einer neuen Rahmenkompetenz mehr Verantwortung erhalten.

Bettina Kalytta (Dritte von links) von der Wasser- und Schifffahrtsverwaltung erläuterte, dass der Damm die Sicherheit der Anwohner gewährleisten müsse. Da es sich bei dem Gebiet am Kanal um ein sensibles Areal handelt, gebe es auch im Planfeststellungsbeschluss verschiedene Auflagen für die Baudurchführung. Katharina Brückmann (Erste von rechts) vom BUND und Ralf Ottmann (Zweiter von rechts) vom Lewitznetzwerk wiesen auf die Möglichkeiten der Wasserregulierung bei Hochwasser hin, die bereits seit mehreren Jahrhunderten funktioniere. Außerdem sei der Artenschutz nicht ausreichend berücksichtigt worden und es fehle ein Gutachten eines Baumexperten. "Eine vernünftige Umsetzung der notwendigen Dammsanierung geht nur im Dialog mit der Bevölkerung vor Ort", ergänzte Wilms.

Der Veranstaltung vorausgegangen war eine Ortsbegehung am Nachmittag, zu der auch das Lewitznetzwerk e. V. eingeladen hatte. Am Dienstag den 25. Juni soll in Parchim der Planfeststellungsbeschluss zur Dammsanierung der Öffentlichkeit vorgestellt werden.

 

 

Eiche am Störkanal

 

Kleine Anfrage Fledermausschutz Planfeststellungsverfahren Störkanal (17/13329)

Schriftliche Frage Störkanal

Kleine Anfrage Bauarbeiten am Störkanal (17/10718)

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Beiträge | Schifffahrt | WSV-Reform