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26.07.10 –
Pressemitteilung vom 26. Juli 2010
Ein Rücktritt lenkt nur von den wirklichen Problemen ab, mit denen wir uns alle zügig befassen müssen. Die zentrale Frage ist: Wem gehört das Meer? Derzeit schaffen wenige Firmen Tatsachen auf dem Meeresgrund - ohne dass wir Einfluss darauf nehmen können. Sie dringen in Tiefen vor, die völlig unbekannt sind und in denen Arten leben, die aussterben bevor wir sie entdeckt haben.
Die Katastrophe im Golf von Mexiko macht deutlich, wie rabiat mit unserem Planeten umgegangen wird, wenn das große Geld in der Tiefe winkt: Es geht nicht nur um Öl oder Gas. Längst sind Forschungsschiffe unterwegs, um nach Möglichkeiten zu suchen, wie Edelmetalle, Mangan oder Methaneis gefördert werden können. Nachdem an Land immer weniger zu finden ist, werden jetzt die Claims im Meer abgesteckt. Während es an Land wenigstens etwas Kontrolle gibt, bleibt im Meer vieles unsichtbar. Denn nur wenige Länder und Firmen haben überhaupt die Möglichkeit in die Tiefen mit ewiger Dunkelheit vorzudringen.
Sicherlich ist es auch ein Anreiz, außerhalb der Sichtbarkeit der Öffentlichkeit und ohne Umweltschutzorganisationen oder Bürgerinitiativen ungestört nach Schätzen suchen zu können. Deswegen brauchen wir nicht nur ein Moratorium für Ölbohrungen im Meer, sondern neue international verbindliche Vereinbarungen, wie mit den Schätzen der Tiefe umgegangen
werden soll. Die Tiefsee gehört allen, nicht nur denen, die die technischen Möglichkeiten haben, um dorthin vorzudringen. Wir haben uns die Erde auch nur geborgt. Darum muss der Raubbau an den Ressourcen zu Lasten unsere Kinder und Enkel endlich begrenzt werden.
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