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12.11.22 –
Die Stadtwerke Wedel haben sich eine Ladung Photovoltaik-Platten gesichert und wollen diese nun als Freiflächenanlagen in den Landschaftsschutzgebieten um Wedel und den Nachbargemeinden aufstellen. Dazu gab es einen Bericht im Wedel-Schulauer-Tageblatt am 5. November 2022 und einen Leserbrief von mir am 11.11.2022.
Leider träumen scheinbar alle Wedeler Politiker, dass mit dem Zupflastern der Landschaftsschutzgebiete um Wedel herum mit Photovoltaikanlagen dem Klimaschutz und der Energiesicherheit für die Wedeler Bürger genüge getan wird. Die Realität sieht aber anders aus. Die Bürger drückt gerade angesichts der Kappung der Gasversorgung aus Putins Russland und die damit einhergehende gewaltige Preissteigerung beim Gasbezug entscheidend die Frage, wie sie ihre Wohnung, ihr Haus auch noch in Zukunft bezahlbar beheizen können. Denn gerade aus ökologischen Gründen haben sich viele in der Stadt Wedel von der Gasheizung überzeugen lassen und die Öl- und Kohlekessel stillgelegt.
Das ist jetzt die entscheidende Frage für die Stadtwerke Wedel: wie bekommen wir eine bezahlbare und ökologisch vertretbare Wärmeversorgung für die Bürger in der Stadt Wedel zustande. Denn gerade in den Gebieten mit riesigem Altbestand an Häusern wie in der Altstadt, in Lülanden, in Schulau und in der Moorwegsiedlung ist ein Einsatz der Strom-Wärmepumpe absolut unrealistisch und reine Geldverschwendung.
Es braucht vielmehr in Wedel ein Wärmenetz, das aus verschiedensten Quellen gespeist werden kann, aber vor allem zentral und nicht mit teuren Einzellösungen für jedes Haus. Das wäre eine entscheidende und zukunftssichere Aufgabe für Stadtwerke im Eigentum der Stadt Wedel. Von Aktivitäten in dieser Richtung ist aber bei den Stadtwerken weit und breit nichts zu sehen. Da wird immer nur von Photovoltaik in Landschaftsschutzgebieten geträumt, noch nicht einmal nur in Wedel selber sondern gerade auch ungefragt in den Nachbargemeinden.
Gerade die Nachbargemeinde Holm macht uns in Wedel vor, wie die Interessen der Bürger für eine sichere und preiswerte Wärmeversorgung auch ohne Gas von Putin oder Strom gesichert werden kann. Dort ist der Bau eines Nahwärmenetzes von der Gemeinde initiiert worden. Das könnten unsere Stadtwerke jetzt auch schnellstens für uns Wedeler Bürger in die Hand nehmen. Fördergelder gibt es für solche Konzepte mehr als genug.
Wie gut so ein Nahwärmenetz funktioniert, kann gerade in der Stadt Pinneberg besichtigt werden. Dort wollen die Bürger so schnell wie möglich an das preisstabile, aus der Müllverbrennungsanlage gespeiste Nahwärmenetz angeschlossen werden. Denn dort bleiben die Preise für die Wärme stabil und die Bürger sind nicht mehr von den Abzockern auf Seiten der Öl- und Gasscheichs abhängig.
So geht pragmatische und verantwortungsvolle Politik für die Bürger der Stadt Wedel. Träumereien von der Zerstörung der Landschaft im Umfeld von Wedel, dem Standort für den europäischen Vogelzug, sind da nicht zielführend.
Artikel im Wedel-SchulauerTagebllatt vom 05.11.2022
Mein Leserbrief zum Artikel
Artikel zum Nahwärmenetz in Holm
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